Studien bestätigen zunehmend präventiven und therapeutischen Nutzen

Die Entdeckung und Erforschung von Vitaminen und weiteren Mirkonährstoffen blickt auf eine lange Zeit- spanne zurück. In den vergangenen sieben Jahrzehnten wurden mehrere Nobelpreise für die Gesundheitsbe- deutung von Vitaminen verliehen, erstmalig 1928 für die Erforschung von Vitamin D. In den darauf folgenden Jahren widmeten sich immer mehr Forscher der Aufga- be, den Nutzen und die Bedeutung bestimmter Stoffe unserer Nahrung zu erkunden. Wichtige Grundsteine wurden gelegt.

Doch nie zuvor machte die Nährstoffforschung so rasan- te Fortschritte wie heute. Regelmäßig werden neue Ergebnisse und Erkenntnisse über den präventiven und therapeutischen Nutzen von Mikronährstoffen gewonnen und durch wissenschaftliche Studien belegt.

Die Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran. Mikro- nährstoffe verfügen über ein enormes Potential, das Aus- maß heutiger Erkrankungen auf ein Minimum zu reduzieren. Aktuelle Studien belegen dies eindrucksvoll.

Antioxidantien als wirksame und nebenwirkungsfreie Alternative der Krebstherapie bestätigt

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Grundlagenfor- schung des Dr. Rath Forschungsinstituts zur Bedeutung von Mikronährstoffen bei der Prävention und Therapie von Krebs wurden erst kürzlich durch eine Studie der US-amerikanischen National Institutes of Health bestä- tigt. Die Wissenschaftler konnten beweisen, dass Antio- xidantien Krebszellen effektiv und nebenwirkungsfrei abtöten.

Krebszellen sind gekennzeichnet durch eine unkontrol- lierte und dauerhafte Teilung, die eine Replikation der DNA, also die Vervielfältigung des Erbinformationsträ- gers einer Zelle, voraussetzt. Diese Eigenschaft von Krebszellen macht sich die konventionelle Krebsfor- schung bei der Entwicklung von Chemotherapeutika zunutze: Genotoxische (= für die Erbanlagen schädli- che) Chemikalien etwa zielen direkt darauf ab, DNA- Schäden zu verursachen und so die DNA-Replikation zu blockieren. Die durch die Schädigung der DNA hervor- gerufenen Doppelstrangbrüche können nur von den wenigsten Organismen gekittet werden: die stark beschädigten Zellen sterben ab. Jedoch birgt dieser Wirkmechanismus genotoxischer Mittel Gefahren, da durch Erbgut-Schäden auch Genmutationen hervorgeru- fen werden können, die Krebszellen z. B. widerstands- fähig gegen die Apoptose (Zelltod) machen.

Ausgehend von dieser Fest- stellung suchten die an der Studie beteiligten Wissen- schaftler nach natürlichen Wirkmitteln, die schnell tei- lende Zellen mit minimalen Nebeneffekten abtöten. Hierzu wurden 22 Antioxi- dantien untersucht, die der- zeit für die Behandlung verschiedener Krankheiten ver- wendet werden. Drei dieser Antioxidantien waren die sekundären Pflanzenstoffe Resveratrol, Baicalein und Genistein; sie erwiesen sich hinsichtlich ihres genotoxischen Wirkpotenzials als für diese Untersuchung besonders geeignet.

Die Ergebnisse zeigen, dass die ausgewählten Antioxi- dantien tatsächlich in der Lage sind, die Apoptose aus- zulösen, ohne die schädlichen Nebeneffekte hervorzu- rufen, die aus chromosomalen Veränderungen und der Erzeugung von Mutationen im Erbgut entstehen. Besonders interessant war hierbei, dass Resveratrol und Genistein sogar gegen solche Zellen wirksam waren, die sonst eine Resistenz gegen Anti-Krebs-Medikamente aufweisen.

Die Forscher versprechen sich hiervon einen entschei- denden Vorteil für die zukünftige Krebsforschung. Sie sehen Antioxidantien als geeignete Substanzen zur Behandlung von Krebsarten, die auf konventionelle Krebstherapien (Medikamentenbehandlung, Strahlen- therapie etc.) bisher nicht anspringen. (Eine kurze Zusammenfassung der Studie finden Sie unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22431602)

Omega-3-Fettsäuren schützen vor Vorhofflimmern

Die enorme Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für die Herzgesundheit wurde jetzt einmal mehr durch eine Studie bestätigt. Wie Wissenschaftler der Harvard School of Public Health berichten, können hohe Werte an Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Vorhofflimmern, die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen, um rund 30 Prozent verringern.

Die neue Studie gilt in den USA als erste Prospektivstu- die, die bei älteren Personen den Zusammenhang zwi- schen dem Anteil ungesättigter Fettsäuren und dem Auftreten von Vorhofflimmern analysierte. Die betei- ligten Wissenschaftler untersuchten 3326 amerikani- sche Männer und Frauen im Alter von durchschnittlich 74 Jahren. Die Untersuchung ergab, dass die höchsten Gesamt-Omega-3- und DHA-Werte mit einem 25 Pro- zent geringeren Risiko für Vorhofflimmern einherge- hen. (Link zur Studie:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22282329)

Lutein und Zeaxanthin fördern Gesundheit der Augen

Wie eine im letzten Monat im British Journal of Nutri- tion veröffentlichte finnische Studie berichtet, verrin- gern hohe Werte an Lutein und Zeaxanthin das Risiko für Katarakte. Damit bestätigt die Untersuchung aber- mals die enorme Bedeutung von Carotinoiden für die Augengesundheit.

Die Ergebnisse stützen sich auf die Daten von fast 1700 Männern und Frauen im Alter zwischen 61 und 80 Jahren. Die Auswertung ergab konkret, dass die höchsten Lutein- und Zeaxanthin-Werte im Blutplasma mit einem 42 bzw. 41 Prozent geringerem Risiko in Verbindung stehen, am grauen Star zu erkranken. Die- ses Resultat verdeutlicht, dass altersbedingte Augen- krankheiten durch eine angemessene und regelmäßi- ge Zufuhr von wichtigen Antioxidantien effektiv vor- gebeugt werden können.

Die Forscher der Universität Ostfinnland merken an, dass beide Stoffe bei der Vorbeugung von Katarakten ein gleich hohes Schutzniveau bieten. Ihre schützende Wirkung in der Netzhaut erfolgt durch die Reduzie- rung von oxidativem Stress (Wirkung als Antioxidan- tien) auf der einen Seite, zum anderen durch die Absorption von UV-Strahlung (Schutz vor photochemi- schen Schäden der Netzhaut). (Studienzusammenfas- sung unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22005336)